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Highperformer: Claude Sonnet 4.5 programmiert 30 Stunden am Stück

  • Autorenbild: Tanja Schmitt
    Tanja Schmitt
  • 5. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Okt.


Mehr als einen Tag lang arbeiten, ohne Pause – der (Mitarbeiter)Traum eines jeden Chefs. Anthropic hat ihn jetzt wahr werden lassen.


Das US-amerikanische KI-Unternehmen schwelgt dabei in Superlativen. Claude Sonnet 4.5 sei das „beste Coding-Modell der Welt“ und könne rund 30 Stunden am Stück eigenständig programmieren. Die vorherige Version schaffte „nur“ sieben Stunden.


Auch in Sachen Langzeitgedächtnis kann Claude Sonnet eine Schippe drauflegen: Dank Speicher-Funktion können die Nutzer ihre Arbeit sichern und zu früheren Versionen zurückkehren. 


Direkter Angriff auf OpenAI


Anthropic konkurriert dabei direkt mit OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Jetzt geht es nicht nur um Chatbots alleine, sondern auch darum, wer bei der Software-Entwicklung die Nase vorn hat. 


Besonders brisant: Anthropic wurde 2021 von den beiden ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern Dario und Daniela Amodei gegründet. Dario war damals Vizepräsident für Forschung bei OpenAI, seine Schwester Daniela leitete die Abteilung für Sicherheit und Richtlinien. Dario führt heute Anthropic als Geschäftsführer, Daniela ist dort Präsidentin.


Findet Fehler und behebt sie


In standardisierten Tests zur Programmierleistung erreichte Claude Sonnet 4.5 nach Unternehmensangaben 77,2 Prozent im sogenannten SWE-bench Verified. Anthropic behauptet, damit besser als die Konkurrenz wie OpenAI und Google abzuschneiden. 


Der Test misst, wie gut KI-Systeme reale Programmieraufgaben lösen können. Dazu müssen sie in bestehenden Programmen nach Fehlern suchen und auch beheben. Das ist vor allem für Unternehmen interessant, weil sie dadurch viel Zeit und Geld sparen können.


KI klickt und tippt wie ein Mensch


Eine weitere neue Funktion ist die sogenannte „Computer Use“-Fähigkeit. Das System kann Computer wie ein Mensch bedienen: Es navigiert durch Websites, füllt Formulare aus und bearbeitet Tabellen. In Tests dazu erreichte das System 61,4 Prozent der Aufgaben. Der Vorgänger schaffte vor vier Monaten nur 42,2 Prozent.


Diese Funktion könnte die Art verändern, wie Menschen mit Computern arbeiten. Statt nur Programme zu bedienen, könnten die Nutzer der Künstlichen Intelligenz Aufgaben erteilen und das System für sich arbeiten lassen.


Erkennt automatisch Sicherheitslücken


Claude Sonnet 4.5 erkennt auch Schwachstellen im Software-Code besser, die bei Cyberattacken ausgenutzt werden könnten. Dieser Aspekt wird für Unternehmen immer wichtiger. Cyberattacken nehmen zu und richten jährlich Schäden in Milliardenhöhe an. Eine KI, die automatisch Sicherheitslücken findet, könnte diese Risiken deutlich reduzieren.


Auch hier zeigt sich Claude 4.5 als Highperformer: Das System arbeitet rund um die Uhr und übersieht keine Details. Menschen werden bei der Code-Prüfung hingegen schnell müde und übersehen dann häufiger Fehler.


Strenge Sicherheitsrichtlinien


Anthropic entwickelt seine KI-Systeme unter strengen Sicherheitsrichtlinien. Das Unternehmen hat eigens dafür das „AI Safety Level 3“-Framework eingeführt. Es soll verhindern, dass die KI für gefährliche Zwecke missbraucht wird.


Die Systeme werden unter anderem darauf getestet, ob sie Anleitungen für Waffen oder andere gefährliche Gegenstände erstellen. Solche Anfragen soll die KI ablehnen.


Und was macht die Konkurrenz?


OpenAI und Google haben bereits angekündigt, ihre eigenen KI-Systeme zu verbessern. OpenAI arbeitet an einer neuen Version von GPT-5, die noch leistungsfähiger werden soll. Google entwickelt sein Gemini-System weiter.


Microsoft, das eng mit OpenAI zusammenarbeitet, hat kürzlich eine Partnerschaft mit Anthropic angekündigt. Das Unternehmen will beide KI-Systeme in seinen Produkten einsetzen.


Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen treibt die Entwicklung voran. Jede Firma versucht, die beste KI für bestimmte Aufgaben zu entwickeln. Das kommt letztendlich den Nutzern zugute.


Milliardenmarkt für KI-Programmierung


Der Markt für KI-gestützte Programmierung wächst – und zwar rasant. Anthropic ist laut New York Times zur Zeit unglaubliche 183 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen hat damit seine Bewertung seit Anfang 2025 verdreifacht. Auch andere sehen in Anthropic großes Potential: Amazon hat 8 Milliarden Dollar investiert, Google immerhin 3 Milliarden Dollar.


Was kommt als nächstes?


Anthropic plant bereits die nächste Version. Das Unternehmen will noch in diesem Jahr eine neue Version seines Opus-Modells veröffentlichen. Dieses soll noch leistungsfähiger werden als Claude Sonnet 4.5.


Auch die Bedienbarkeit soll einfacher werden. Ein neues Software-Entwicklungs-Kit soll es anderen Unternehmen ermöglichen, eigene KI-Anwendungen zu erstellen.


Langfristig könnte KI die Art verändern, wie Software entwickelt wird. Statt Codes zu schreiben, könnten Programmierer in Zukunft der KI in natürlicher Sprache einfach sagen, was sie wollen. Das System würde dann automatisch den entsprechenden Code erstellen.


Die wichtigsten Fakten im Überblick:


- Claude Sonnet 4.5 programmiert 30 Stunden ohne Pause

- System übertrifft Konkurrenz von OpenAI und Google in Tests

- Kann Computer wie ein Mensch bedienen

- Findet automatisch Sicherheitslücken in der Software

- Anthropic ist zur Zeit 183 Milliarden Dollar wert

- Neue KI-Version noch für 2025 geplant


Quellen: New York Times, Financial Times, dpa 

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