top of page
Strip.png

Exklusive KI-Community,  8 Präsenz-Events mit führenden KI-Experten,  Kuratiertes KI-Wissen on-demand...

Intensives 48-Stunden-Training,  Praxisnahes Lernen mit Experten,  Zertifizierung & Zugang zu Premium-Tools...

Schwache Passwörter: Wie KI die digitale Sicherheit verändert

  • Autorenbild: Tanja Schmitt
    Tanja Schmitt
  • 15. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Hacker und müssten das Passwort eines beliebigen Nutzers knacken. Wo würden Sie anfangen? Vermutlich mit simplen Zahlenfolgen wie "123456" – und lägen damit erschreckend oft richtig. Eine aktuelle Analyse von NordPass basierend auf einer 2,5 Terabyte großen Datenbank kompromittierter Zugangsdaten zeigt: Über 3 Millionen Menschen nutzen die einfache Zahlenfolge als digitalen Türsteher.


Vorhersagbare Muster dominieren die Rangliste

Die Rangliste der schwächsten Passwörter offenbart bedenkliche Muster in der Passwort-Wahl. An der Spitze steht "123456" mit über 3 Millionen Verwendungen, gefolgt von "123456789" und "12345678". Sechs der zehn häufigsten Passwörter bestehen ausschließlich aus aufeinanderfolgenden Zahlen. Das entspricht dem digitalen Äquivalent eines Haustürschlüssels unter der Fußmatte.


Besonders bemerkenswert ist Platz 4: "password". Hier zeigt sich der menschliche Hang zur wortwörtlichen Interpretation von Aufforderungen. Wenn das System ein Passwort verlangt, dann bekommt es eben... "password". Simpel, ehrlich, und für Cyberkriminelle so einladend wie eine offene Haustür.



Keyboard-Gymnastik als Sicherheitsrisiko

Nicht weniger kreativ sind die Nutzer bei "qwerty" und seinen Varianten. Diese Tastaturfolgen entstehen durch das bequeme Tippen von links nach rechts auf der obersten Buchstabenreihe. "qwerty123" kombiniert sogar beide Ansätze – Keyboard-Pattern plus Zahlenfolge. Das ist digitale Effizienz in ihrer gefährlichsten Form.


Die Illusion der Sicherheit

Besonders perfide: Viele Nutzer glauben, durch minimale Änderungen Sicherheit zu schaffen. "Password" statt "password" oder "password1" mit angehängter Zahl sollen das digitale Äquivalent eines Sicherheitsupgrades sein. Tatsächlich sind diese Variationen für moderne Hacking-Tools nur Millisekunden-Hürden.


KI macht Passwort-Knacken kinderleicht

Was viele nicht wissen: Moderne KI-Systeme können schwache Passwörter in Sekundenschnelle entschlüsseln. Brute-Force-Angriffe werden durch maschinelles Lernen exponentiell beschleunigt. Ein sechsstelliges Zahlenpasswort knackt eine KI heute schneller, als Sie "123456" tippen können.


Der Weg zu echter Sicherheit

Die Lösung liegt nicht in komplizierteren Variationen einfacher Muster, sondern in grundlegend anderen Ansätzen. Ein sicheres Passwort sollte mindestens 20 Zeichen umfassen und Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen kombinieren. Noch wichtiger: Jedes Konto benötigt ein einzigartiges Passwort.


Moderne Passwort-Manager und Browser-Funktionen können sichere, einzigartige Passwörter generieren und verwalten. Das nimmt nicht nur die Last der Merkarbeit ab, sondern eliminiert auch die menschliche Neigung zu vorhersagbaren Mustern.


Fazit: Bequemlichkeit kostet Sicherheit

Die Persistenz schwacher Passwörter zeigt einen fundamentalen Konflikt zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit. Während wir unsere physischen Wertsachen sorgfältig schützen, behandeln wir unsere digitalen Identitäten oft nachlässig.


In einer Zeit, in der KI-gestützte Angriffe zunehmen, wird Cybersicherheit zur Grundvoraussetzung für digitales Arbeiten. Unternehmen sollten nicht nur technische Lösungen implementieren, sondern auch ihre Mitarbeiter für diese Thematik sensibilisieren – bevor "123456" zum teuersten Passwort der Firmengeschichte wird.



Glossar:

  • Brute-Force-Angriff: Systematisches Ausprobieren aller möglichen Passwort-Kombinationen durch Computer

  • Keyboard-Pattern: Passwörter basierend auf aufeinanderfolgenden Tasten auf der Tastatur

  • Passwort-Manager: Software zur sicheren Speicherung und Verwaltung von Passwörtern

  • Cybersicherheit: Schutz digitaler Systeme, Netzwerke und Daten vor Angriffen

  • Maschinelles Lernen: KI-Verfahren zur automatischen Mustererkennung und Optimierung

bottom of page